Freitag, 5. November 2010

ein bisschen Ostalgie

 gibt es in der Kreativwerkstatt auch .


Der Trabant 601

Der Trabant 601 war die 3. Version der Trabantbaureihe. Er wurde im VEB Sachsenring Automobilwerke Zwickau von 1964 bis 1990 in der höchsten Auflage aller Baureihen gebaut (ca. 3 Millionen.Fahrzeuge).

Im IFA-Handel gab es nur die Variante Trabant 601 Limousine (2-Türer) oder Trabant 601 Kombi (3-Türer) zu kaufen. Für gehbehinderte gab es auch eine Version mit halbautomatischer, elektrohydraulischer Kupplung, Den Trabant „Hycomat“. Bei der Ausführung befindet sich die Kupplung am Handgriff der Gangschaltung. Die Wartezeit bis zur Auslieferung betrug ca. 12 Jahre. Daher hatte in der DDR jeder eine Bestellung abgegeben. Die Oma bestellte schon das Auto für den Enkel!
Für die Armee und Export (z.B. Griechenland) wurde noch eine Cabrio-Version, der Trabant 601 Kübel produziert.

Als Antrieb wird ein 594,5cm²-Zweitakt-Ottomotor mit 19,1 kW (26 PS) Leistung verwendet.
Leider gibt es das dafür notwendige Benzingemisch von 1:50 nur noch an wenigen Tankstellen was bei längeren Fahrten die suche nach einer geeigneten Zapfsäule zum Abenteuer macht. Dies wird besonders spannend wenn der Benzinhahn schon auf Reserve steht. Die Höchstgeschwindigkeit ist mit 100 Km/h angegeben, in Wirklichkeit schafft er aber kurzzeitig 117 Km/h. So hohe Geschwindigkeiten sind aber nicht empfehlenswert da nicht nur der Lärm vom Motor, sondern auch der Benzinverbrauch enorm ansteigt. Die nachfolgenden Autos müssen dann durch eine Nebelwand fahren.

Der Trabant ist für 4 Personen vorgesehen, doch dann wird es drin so eng das sich alle mit den Knien die Ohren zuhalten können. Im Extremfall geht es auch mit 6 Personen aber ich würde dann lieber laufen.

Der große Vorteil des Autos besteht in dem einfachen Aufbau, so das jeder der handwerklich etwas begabt ist die notwendigen Reparaturen selbst ausführen kann. Zu diesem Zweck befindet sich in jeden Fahrzeug ein Handbuch mit den Titel: „Wie helfe ich mir selbst“. Im Buch ist alles beschrieben, was der Hobbyautomechaniker wissen muss. Das Buch war in der damaligen Zeit ein Bestseller.

Bei der Öffnung der Grenze haben viele vorschnell ein Gebrauchwagen gekauft und nach der ersten Werkstattrechnung den Tausch bereut. So habe ich meinen ersten Trabant geschenkt bekommen. Heute kommen auf jeden Parkplatz die Leute und schwärmen von den alten Zeiten, als sie selbst noch Trabbifahrer waren.

Ein weit verbreiteter Irrtum ist, das der Trabbi nur aus Plast bestehen soll, daher  auch der Spitzname Plastebomber oder Rennpappe. Leider besteht die Bodengruppe aus Metall die fröhlich vor sich hinrostet. Bald muss ich wieder zur TÜV-Untersuchung und wenn er dann verschrottet werden muss, habe ich eine neue Verwendung für die Türen: Daraus lassen sich wunderbare Schneeschieber bauen.

Der Trabbi ist doch das beste und vielseitigste Auto aller Zeiten!!!

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